Navigieren in der Krise – Einfach & verständlich erklärt

Du bist seit Jahren in deinem Job, hast dir deine Position hart erarbeitet und immer dein Bestes gegeben.

Doch plötzlich gerät dein Unternehmen in eine Krise. Vielleicht steht eine Übernahme an, vielleicht gibt es eine Restrukturierung oder deine vorgesetzte Person wird durch jemand anderen ersetzt und diese Person setzt andere Prioritäten.

Auf einmal bist du nicht mehr sicher, wo du stehst. Was bedeutet das für dich und deine Zukunft?

Kommt dir das bekannt vor? Ich hab das selber mehr als einmal erlebt.

Viele Mitarbeitende erleben in solchen Phasen Frustration, Unsicherheit und manchmal sogar Angst.

Die gute Nachricht: Es gibt Wege, um wieder Kontrolle über deine berufliche Zukunft zu gewinnen.

In diesem Blog-Beitrag erfährst du, wie du dich in kritischen Unternehmensphasen strategisch klug verhältst, deine Handlungsfähigkeit zurückgewinnst und deine Karriere aktiv steuerst.

 

1. Was sind kritische Unternehmensphasen?

Ein Unternehmen durchläuft verschiedene Phasen – und nicht alle sind stabil und planbar. Hier sind typische Szenarien, die für dich zur Herausforderung werden können:

  • Fusionen & Übernahmen: Dein Unternehmen wird verkauft oder mit einem anderen zusammengeschlossen.
  • Restrukturierungen: Abteilungen werden zusammengelegt, Positionen gestrichen oder Aufgaben neu verteilt.
  • Sparmaßnahmen & Job-Abbau: Plötzlich gibt es weniger Ressourcen, weniger Personal, aber dieselbe Arbeit.
  • Führungswechsel: Neue Chefs bringen neue Prioritäten – und vielleicht passt du nicht mehr in das Konzept.
  • Krisen & Skandale: Interne oder externe Faktoren setzen das Unternehmen unter Druck.

 

Solche Phasen sorgen oft für Ungewissheit: Wird mein Job gestrichen? Muss ich um meine Position kämpfen? Ist es besser zu bleiben oder aktiv nach Alternativen zu suchen?

Die richtige Strategie ist jetzt entscheidend.

 

2. Was bedeutet das für dich?

Wenn sich dein Unternehmen verändert, wirst du selten gefragt, ob du das gut findest. Die Entscheidungsträger:innen agieren im besten Fall im Sinne des Unternehmens, also nach wirtschaftlichen Interessen.

In der erlebten Realität haben viele meiner Kund:innen eher den Eindruck, dass nach persönlichen Befindlichkeiten entschieden wird. Deshalb ist es wichtig, dass du nicht einfach nur „aushältst“ und darauf hoffst, dass es schon gutgehen wird.

 

Die 3 größten Herausforderungen in solchen Situationen:

  1. Die eigene Position sichern:
    Wie kannst du in der neuen Struktur einen festen Platz behalten?
  2. Mit Unsicherheit umgehen:
    Was tun, wenn dir niemand klare Antworten gibt?
  3. Aktiv statt reaktiv handeln:
    Wie vermeidest du, dass über dich entschieden wird, ohne dass du mitgestaltest?

 

 

3. Schritt-für-Schritt-Anleitung: So gewinnst du Kontrolle zurück

 

Schritt 1: Die Lage realistisch einschätzen

Es ist leicht, in einer Krise den Kopf in den Sand zu stecken oder sich von Gerüchten verunsichern zu lassen. Doch was zählt, sind Fakten:

  • Was ist wirklich bekannt? Welche Veränderungen sind offiziell bestätigt?
  • Welche Personen treffen die wichtigen Entscheidungen? Wer kann deine Zukunft im Unternehmen beeinflussen?
  • Achte auf Frühwarnsignale? Werden Stellen reduziert? Werden externe Berater ins Boot geholt? Wird plötzlich weniger kommuniziert?

 

➡ Praxis-Tipp:

Setze dich hin und notiere alle konkreten Fakten über deine aktuelle Situation – keine Spekulationen, wirklich nur gesicherte Fakten!


Im nächsten Schritt schreibe auch auf, was du derzeit nicht gesichert weißt und welche Gedanken du dazu hast.


Beides ist für die Bewertung der eigenen Position im nächsten Schritt wichtig.

 

Schritt 2: Die eigene Position bewerten

Nicht jeder Job ist gleich stark gefährdet. Analysiere:

  • Bist du unverzichtbar?  Hast du Know-how, das nicht schnell ersetzt werden kann?
  • Gibt es alternative Rollen für dich im Unternehmen?
  • Wie sieht der externe Arbeitsmarkt für dein Profil aus?

 

➡ Praxis-Tipp:

Ordne deine aktuelle Position ein:
✅ Sicher: Dein Job bleibt wahrscheinlich bestehen.
⚠ Unsicher: Es gibt Anzeichen, dass sich deine Position ändern könnte.
❌ Gefährdet: Hohe Wahrscheinlichkeit, dass du betroffen bist.

 

Bei der Bewertung kann es extrem hilfreich sein, dich mit vertrauten Personen außerhalb der Firma auszutauschen. Such dir jemanden unabhängigen und gehe gemeinsam mit dieser Person die beiden Listen aus Schritt 1 durch.

Hör dir an, wie die Person deine Schilderungen wahrnimmt.

Am zielführendsten ist es, wenn du das mit einem Profi machst.

 

Schritt 3: Netzwerk und Sichtbarkeit nutzen

Jetzt ist nicht die Zeit, still zu bleiben. Wer in einer Krise „unsichtbar“ ist, kann leicht übersehen werden.

  • Sprich frühzeitig mit deiner vorgesetzten Person über deine Zukunftsperspektiven.
  • Pflege dein Netzwerk – intern und extern.
  • Mache deine Erfolge sichtbar.

 

➡ Praxis-Tipp:

Mache eine Liste mit 5 Personen, mit denen du in den nächsten zwei Wochen sprechen wirst:

✅ Deine direkte Chefin, dein direkter Chef
✅ Ein:e Entscheidungsträger:in im Unternehmen
✅ Ein externer Kontakt (z. B. Headhunter)
✅ Ein:e Kollege:in aus einer anderen Abteilung
✅ Ein:e ehemalige:r Kollege:in mit guten Marktkenntnissen

Hier geht es zum einen darum, sich Informationen zu beschaffen, sich aktiv einzubringen und an den anstehenden Veränderungen konstruktiv mitzuwirken.

Und zum anderen geht es darum, einen Plan B zu entwickeln, alternative Chancen zu sichten und sich auf alle möglichen Szenarien einzustellen, wie in Schritt 4 näher beschrieben.

 

Schritt 4: Handlungsoptionen aktiv entwickeln

  • Bleiben & sich strategisch positionieren: Falls deine Zukunft im Unternehmen gesichert ist, stelle sicher, dass du eine wertvolle Rolle einnimmst.
  • Internen Wechsel in Betracht ziehen: Vielleicht gibt es in anderen Bereichen interessante Chancen?
  • Externe Optionen vorbereiten: Wenn dein Job gefährdet ist, bereite Bewerbungen vor und kontaktiere Headhunter.

 

➡ Praxis-Tipp:

Entwickle parallel Plan B und C:
✅ Plan B: Strategie, um im Unternehmen zu bleiben.
✅ Plan C: Strategie für einen Wechsel (intern oder extern).

Nach meiner Erfahrung erleben Menschen, die sich aktiv mit den Veränderungen auseinandersetzen, eine Unternehmenskrise seltener als bedrohlich.

Wir Menschen mögen es nun mal nicht, wenn wir das Gefühl haben, einer Situation ausgeliefert zu sein. Sich durch aktives Handeln und Entwickeln von Perspektiven dem gar nicht erst auszuliefern, ist der beste Weg, nicht in die Ohnmachtsfalle zu tappen.

In meiner Arbeit mit Kund:innen ist das der Schritt, in dem wir gemeinsam verschiedene Szenarien entwickeln, deren Eintrittswahrscheinlichkeit laufend neu bewerten und für jedes Szenario einen Plan entwickeln, wie mein:e Kunde:in aktiv damit umgehen kann, wenn die Situation tatsächlich eintritt.

Vorbereitet zu sein und dann nicht lange überlegen zu müssen, ist das A und O.

Und hinterher ist genau das oft der Punkt, den meine Kund:innen als den wertvollsten im ganzen Prozess empfinden. Ich höre dann Sätze wie „Es was so hilfreich, dass ich vorher wusste, was ich tun würde, wenn das und das passiert.“

 

Schritt 5: Taktisch klug handeln

  • Bewahre Ruhe – Angst ist ein schlechter Ratgeber.
  • Entwickle eine positive Story für dich selbst:
    „Ich nutze die Veränderung für mich, um meine Ziele zu erreichen.“
  • Setze klare Fristen, um deine Situation zu bewerten und anzupassen.

 

➡ Praxis-Tipp:

Stelle dir in 4 Wochen erneut die Frage: „Wie hat sich die Lage entwickelt, und muss ich meine Strategie anpassen?“

Auch wenn du schon bis hier gekommen bist, kann eine unabhängige Person an deiner Seite dir in dieser Phase wertvolle Dienste leisten.

Insbesondere jemand, der selber schon mal solche Phasen erfolgreich gemeistert hat, kann dir helfen, die Situation aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und deine Einschätzung zu überprüfen.

Darüber hinaus kann diese Person dir wichtige Impulse für die Anpassung deiner Strategie geben, auf die du alleine vielleicht nicht gekommen wärst.

Es macht immer Sinn, sich mit anderen auszutauschen und seine Wahrnehmung so „auf die Rüttelstrecke“ zu schicken, um sie zu überprüfen.

 

 

Fazit: Du hast mehr Kontrolle, als du denkst

Auch wenn du in einer Unternehmenskrise zunächst machtlos erscheinen magst – du bist nicht hilflos.

Entscheidend ist, dass du proaktiv handelst, Klarheit gewinnst und nicht in eine Opferrolle fällst. Du kannst steuern, wie es für dich weitergeht!

Jede Unternehmenskrise birgt Chancen und Risiken. Reflektiertes Vorgehen, Besonnenheit, gute Planung und geschicktes taktisches Handeln hilft dir, deine Ziele trotz der Unternehmenskrise zu erreichen.

Und stell dir vor, manchmal gewinnt man durch eine Krise sogar mehr als man ohne sie erreicht hätte.

Aus meiner Sicht ist es im Verlauf des Prozesses besonders wichtig, im Blick zu behalten, wie sich das Unternehmen in der Krise verändert. Passt das neue, zukünftige Unternehmen noch zu mir, meinen Werten und Vorstellungen? Auch diese Frage ist für langfristige Zufriedenheit im Job extrem wichtig.

 

Braucht deine Karriere in dieser Phase eine professionelle Strategie?

Ich helfe dir, den besten Weg für deine Zukunft zu finden. Lass und sprechen.

Buche dir hier einen Termin für ein kostenloses Telefonat mit mir.
Gemeinsam finden wir heraus, wie du deine Ziele erreichen kannst.

 

Und wenn du ein praktisches Beispiel aus meinem Kundenkreis lesen möchtest, lies hier, wie Karsten die Krise seines Arbeitgebers genutzt hat.

 

 

Verfasst / Aktualisiert am:
08.04.2025

Bildnachweis:
Erstellt mit ChatGPT by Christian Brackelmanns

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