5 Tipps, wie du deinen verhassten Job hinter dir lässt
Du erfährst in diesem Blogbeitrag mehr über die wichtigsten Gründe, die Menschen daran hindern den Job zu wechseln und wie du diese überwinden kannst.
Warum zögerst du eigentlich noch?
- Du bleibst in deinem Job, obwohl du längst weißt, dass dieses Arbeitsumfeld nicht gesund für dich ist?
- Deine Führungsperson ignoriert ständig deine Vorschläge, Wertschätzung gibt es nicht …
- Deine Kolleg:innen sind absichtlich gemein zu dir …
- Du sollst immer mehr machen, immer schneller arbeiten, erlebst ständigen Druck …
- Die Unternehmenskultur existiert nur auf dem Papier …
- Das Unternehmen strukturiert ständig um und droht gar mit Entlassungen …
Erkennst du dich wieder?
Wenn du auch nur einmal aus tiefstem Herzen innerlich mit Ja geantwortet hast, sollte dir eigentlich klar sein, dass eine Veränderung richtig, sinnvoll und vor allem gesund für dich wäre.
Und trotzdem kannst du dich nicht dafür entscheiden, diesen Schritt zu gehen?
Die 4 häufigsten Gründe warum viele bleiben und wie du es dennoch raus schaffst
Du bist nicht alleine. Also schauen wir uns an, warum Menschen bleiben, obwohl sie wissen, dass sie besser gehen sollten und wie du es schließlich doch schaffen kannst.
Das Team
Von Mitarbeitenden höre ich sehr oft als aller erstes: „Ich möchte meine Kolleg:innen nicht im Stich lassen.“ Bei Führungspersonen hört sich das dann meist so an: „Ich kann doch meine Leute damit nicht alleine lassen.“
Ich verstehe diese Gedanken und auch die Emotionen dahinter sehr gut. Insbesondere wenn du schon lange in dem Unternehmen arbeitest wirst du mit dem Team viele schöne Momente erlebt haben. Wahrscheinlich habt ihr einige Erfolge gemeinsam gefeiert und auch die ein oder andere schwierige Situation gemeinsam gemeistert. Das schweißt natürlich zusammen. Möglicherweis sind dabei sogar Freundschaften entstanden.
Immer wieder begegnen mir Mitarbeitende, die zu einem Zeitpunkt in ein Unternehmen eingestiegen sind, da hat einfach alles gepasst. Im Laufe der Zeit verändern sich Unternehmen, so wie wir uns auch verändern. Manchmal ist es ein neuer Vorstand, eine neue Strategie, eine neue direkte Führungsperson oder veränderte Marktbedingungen.
All das führt immer zu Veränderungen im Unternehmen. Und irgendwann passt es dann nicht mehr. Oft ist das ein schleichender Prozess, die einzelne Veränderung an sich war gar nicht gravierend. Aber in Summe passt es trotzdem irgendwann nicht mehr. Und manchmal sagen mir Kund:innen dann: „Ich habe irgendwie den Absprung verpasst.“
Gerade bei Mitarbeitenden in Unternehmen mit einem sozialen Unternehmenszweck, wie zum Beispiel im Krankenhaus, in der Pflege oder im Kindergarten höre ich, dass sie Gefühle von Verrat am guten Zweck und an den Kolleg:innen mit sich rumtragen.
Manche Unternehmen schaffen es, bei ihren Mitarbeitenden, gerade bei den Langjährigen, ein intensives Zugehörigkeitsgefühl zu wecken. Dazu zu gehören ist ein zutiefst menschliches Bedürfnis. Das aufzugeben ist oft sehr schwer und kann dich hindern, eine ungesunde Arbeitsumgebung zu verlassen.
Also, was kann ich tun?
Dein Arbeitgeber hat dich eingestellt, weil du etwas kannst, etwas weißt und dieses Können und Wissen zur Lösung der Probleme des Unternehmens beiträgt. Mit deiner Arbeit, deinem Können und deinem Wissen hilfst du, die Aufgabe des Unternehmens, für das du arbeitest, zu lösen. Du bringst dem Unternehmen einen Mehrwert und das ist deine Daseinsberechtigung im Unternehmen. Ich weiß, das klingt sehr kalt und hart. Trotzdem ist es genau das, worauf es am Ende hinausläuft. Sich das klar zu machen ist wichtig.
Und wie ist das denn umgekehrt bei Dir? Welchen Mehrwert liefert dir das Unternehmen? Was erwartest du von deiner Arbeitgeberin? Und bekommst du noch, was du erwartest? Kannst du dich weiter entwickeln, fachlich und persönlich? Erfährst du Unterstützung bei deiner Entwicklung? Erfährst du Wertschätzung für deine geleistete Arbeit? Oder erhältst du ein Schmerzensgeld?
Frage dich, welche Werte sind mir wichtig und woran mache ich diese fest?
Werden diese Werte in meinem aktuellen Arbeitsumfeld im Unternehmen überwiegend beachtet oder verletzt?
Überlege was du ändern kannst, um im Einklang mit deinen Werten arbeiten zu können.
Die gute alte Zeit … sie kommt nicht wieder
Besonders bei Mitarbeitenden die schon viele Jahre im selben Unternehmen arbeiten kommt es öfter vor, dass sie das Gefühl haben, dem Unternehmen oder einer bestimmten Führungsperson etwas schuldig zu sein und deswegen eine ungesunde Arbeitsumgebung nicht verlassen. Manchmal haben sie ihre Ausbildung in dem Unternehmen absolviert, sind über die Jahre im Unternehmen gewachsen, haben Karriere gemacht. Es kommt auch vor, dass das Gefühl der geschuldeten Dankbarkeit von gemeinsam überwundenen Schicksalsschlägen herrührt.
Also, was kann ich tun?
Frage dich, wie war das Unternehmen, als ich hier angefangen habe? Wie ist es heute? Was konkret ist anders geworden? Was belastet und stört mich am meisten? Was konkret müsste sich wie ändern, damit es mir besser gehen kann? Was kann ich tun, damit es sich ändert? Schreibe dir diese Dinge auf. Vielleicht hilft bei manchen Gedanken ein Gegenüberstellung.
Wir alle sind ständigen Veränderungen ausgesetzt. Das Unternehmen hat sich verändert. Du hast dich verändert.
Passt das Unternehmen und dein Job im Hier und Jetzt noch zu dir? Oder hängst du einer früheren Version nach, die nicht mehr existiert und auch nicht mehr wiederkommen wird? Dann ist es an der Zeit zu gehen.
Die Angst vor Verlust …
In einem Unternehmen begegnete ich mal einer Führungskraft, die sich bei mir sehr häufig über viele negative Dinge im Unternehmen beschwerte. Als ich sie fragte, warum sie denn dann immer noch da sei, hörte ich folgenden Satz: „Ich kann hier nicht weg gehen, ich habe zu viel zu verlieren.“
Natürlich geben wir immer etwas auf, wenn wir ein Unternehmen verlassen. Besonders dann, wenn wir schon lange bei einem Unternehmen tätig sind, lohnt ein genauer Blick. Was geben wir wirklich auf?
Das kann die gute Altersvorsorge sein, der Bonus für das laufende Jahr, das über dem Markt liegende Gehalt, das Aktienpaket oder die Optionen. Und natürlich, darüber haben ich ja schon geschrieben, die Kolleginnen und Kollegen, sowie das interne Netzwerk.
Hinzukommen vielleicht liebgewonnene Gewohnheiten, wie der Parkplatz in der ersten Reihe, das Mittagessen in der Kantine. Oder aber auch Ansehen und Status. In einer anderen Firma muss ich mir das vielleicht erst wieder erarbeiten. Das klingt erstmal unangenehm.
Besonders perfide wirken nach meiner Erfahrung hier aufgeschobene Benefits, die erst ausgeschüttet werden, wenn bestimmte Bedingungen, häufig Zeitablauf, erreicht sind. Dann entsteht manchmal so eine „jetzt erst Recht“ Haltung, schließlich habe ich in der Vergangenheit hart dafür gearbeitet, so dass das Gefühl von „das habe ich mir redlich verdient, das gebe ich doch jetzt nicht auf“ durchaus nachvollziehbar ist.
Also, was kann ich tun?
Als erstes gilt es gründlich und sauber zu analysieren sowie zu bewerten. Was passiert tatsächlich mit meiner Altersvorsoge, wenn ich jetzt das Unternehmen verlasse? Wie viel ist diese wirklich wert? Gerade wenn ich schon lange im Unternehmen bin greift meist die gesetzliche Unverfallbarkeit von betrieblichen Altersvorsorgeansprüchen.
Auch beim Gehalt und anderen Bestandteilen der Vergütung lohnt ein genauer Blick. Manchmal braucht es dabei professionelle Unterstützung, zum Beispiel durch einen Steuerberater, den Finanzberater oder die Bank. Ein Karriereberater kann hier unterstützen und sicher stellen, dass du nichts übersiehst und dich mit allen Aspekten beschäftigst.
Die zweite Frage ist, was brauchst du wirklich zum Leben? Mache einen Kassensturz. Immer wieder stellen meine Kund:innen fest, dass sie tatsächlich auch mit weniger Einkommen auskommen würden. Und oft ist ihnen die gewonnene Lebensqualität sogar eine Einkommenseinbuße wert. Natürlich hängt das ganz stark von der individuellen Lebens- und Einkommenssituation ab.
Schließlich geht es darum zu schauen, wie der Arbeitsmarkt da draußen gerade tatsächlich ist. Was ist ein marktübliches Gehalt und wo liege ich im Vergleich dazu tatsächlich? Viele machen sich darüber in einer laufenden Beschäftigung gar keine Gedanken und verlieren so den Überblick. Jemanden an seiner Seite zu haben, der sich damit auskennt ist dann sehr hilfreich.
Und manchmal bietet eine anstehend Restrukturierung sogar die Chance auf einen netten Zugewinn. Wenn Unternehmen dringend Personal abbauen müssen und attraktive Konditionen anbieten, kann es sich am Ende sogar lohen zu gehen.
Die Angst vor dem Unbekannten …
Ein Jobwechsel wird oft mit dem Sprung ins kalte Wasser verglichen. Klar, da gibt es im Vergleich zum aktuellen Job jede Menge Ungewissheiten und viel Neues. Mache Menschen reizt das, anderen macht es eher Sorge.
Da wäre zunächst die Angst vor Arbeitslosigkeit, der aus meiner Sicht am häufigsten genannte Grund, das ungesunde Arbeitsumfeld nicht zu verlassen. Dicht gefolgt von der Angst, vom Regen in die Traufe zu kommen. Denn wer weiß schon vorher, ob es bei einem neuen Arbeitgeber wirklich besser wird?
Weitere Hindernisse sind aus meiner Erfahrung die Angst, im neuen Unternehmen von vorne anfangen zu müssen, sich neu beweisen zu müssen – und es vielleicht nicht zu schaffen.
Sowie die Unkenntnis über die Gepflogenheiten des heutigen Arbeitsmarktes und des Bewerbungsprozesses in digitalen Zeiten. Eine Kundin sagte mir mal, sie habe sich noch nie auf eine Stelle beworben. Den Ausbildungsplatz hatte sie damals so bekommen, danach war sie im Unternehmen stets ohne formelle Bewerbung weitergekommen.
Also, was kann ich tun?
Prüfe, wie berechtigt deine Ängste sind. Spreche mit Menschen, denen du vertraust. Nicht immer sind deine Familie und deine Freunde hier die besten Ratgeber. Ja, sie kennen dich vielleicht sehr gut. Sie sind jedoch selten unabhängig, oft voreingenommen und meist keine Experten für Jobwechselfragen. Es kann sinnvoll sein, sich professionelle Unterstützung an die Seite zu holen.
- Frage dich, was wäre wenn ich diese Ängste nicht hätte? Würde ich dann sofort kündigen?
- Stell dir vor, du hättest den Jobwechsel bereits vollzogen. Wie fühlt sich das an?
- Frage dich, was du brauchst, um den Schritt zu gehen und wer dir dabei helfen kann, das zu bekommen.
- Was würde dein 80-jähriges Ich sagen, wenn du bleibst? Was wenn du es wagst und erfolgreich bist?
Am Ende …
All das kann uns lähmen und wenn die Angst größer ist als der Schmerz, dann bleibst du halt. Den Job zu wechseln ist keine leichte Sache. Es gibt immer gute Gründe zu bleiben, wie es gute Gründe gibt, zu gehen.
Triff deine Entscheidung bewusst, beachte deine Schmerzgrenze, denke an deine Gesundheit, deine Beziehungen, denn kein Job der Welt ist es wert Gesundheit oder Familie zu verlieren.
Und wenn dir die Entscheidung schwer fällt, dann lies meinen Blogbeitrag „Warum ist Entscheiden so schwer?“
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