Walk with me

In diesem Blogbeitrag erfährst du, warum es sich absolut lohnt, ein Coaching als Spaziergang in der Natur wahrzunehmen.

Ich gehe wirklich sehr gerne mit meinen Kundinnen und Kunden spazieren. Am liebsten im Wald oder über Felder. Auch am Rhein entlang gibt es gute Möglichkeiten. Aber warum eigentlich, werde ich immer wieder gefragt.

Ganz platt und unwissenschaftlich: Weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass die Leute offener sind, ruhiger, weniger aufgeregt und kreativere Ideen sowie Lösungen entwickeln.

Aus meiner Wahrnehmung sorgen Bewegung und Natur für diese positiven Effekte. Aber klar, Kundinnen und Kunden müssen sich auch darauf einlassen, dazu bereit sein.

 

Lohnt sich der Aufwand?

Warum es sich lohnt, haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in diversen Studien erforscht.

„Wer regelmäßig an der frischen Luft ist, tut sowohl seinem Gehirn als auch seinem Wohlbefinden etwas Gutes:“, sagen zum Beispiel Forscherinnen und Forscher des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf in einer im The World Journal of Biological Psychiatry veröffentlichten Studie.

Die Forscher:innen konnten anhand von Hirnscans zeigen, dass sich die Struktur des Gehirns positiv verändert, wenn die Probanden Zeit in der Natur verbrachten. Darüber hinaus stellten sie fest, dass sich auch die Stimmung der Teilnehmenden verbesserte.

In der sogenannten Rheinland-Studie des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) stellten Forschende fest, das sich Bewegung im Freien beruhigend auf die Amygdala auswirkte.

Die Amygdala ist eine zentrale Region in unserem Gehirn, die an der Stressverarbeitung beteiligt ist. Eine weitere Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung zeigte ebenfalls, dass Spaziergänge in der Natur sich positiv auf die Aktivierung der Amygdala auswirkten.

Interessant hierbei: Einige Probanden gingen in der Natur spazieren, andere machten einen Spaziergang gleicher Länge durch die Stadt. Im Ergebnis zeigte sich die beruhigende Wirkung der Bewegung auf die Amygdala aber nur beim Spaziergang durch die Natur. Bei den Stadt-Spaziergänger:innen konnte kein Effekt auf die Amygdala festgestellt werden, weder positiv noch negativ. Die Umgebung Stadt erzeugte also keinen zusätzlichen Stress, verringerte aber auch nicht den bestehenden Stress. Die Kombination aus Bewegung und Natur ist also der Schlüssel zum Erfolg.

 

Welche Vorteile bietet also ein Coaching-Spaziergang in der Natur?

  • Zum einen reduziert die Arbeitsumgebung Natur Ablenkungen. In der natürlichen Umgebung gibt es meist weniger Reize, die unsere Aufmerksamkeit binden als in einer Büroumgebung. Zumindest, wenn wir die digitalen Helferlein in der Tasche lassen. Das Gehirn kann zur Ruhe kommen, kann sich erholen und wird aufnahmefähiger für neue Ideen.
  • Nach der Aufmerksamkeits-Erholungs-Theorie (ART / Attention Restoration Theory) reduzieren natürliche Umgebungen geistige Ermüdung und fördern Denkinspirationen.
  • Bewegung fördert die Durchblutung und Sauerstoffaufnahme, was die Denkleistung anregt. Dies zeigte eine Studie aus 2014 von Oppezzo & Schwartz von der Standford University.
  • Natürliche Umgebungen und Bewegung helfen, Abstand von Problemen zu gewinnen. Sie fördern die Fähigkeit „um die Ecke“ zu denken sowie alte Denkmuster zu überwinden. Das fanden Berman, Jonides & Kaplan 2008 in ihrer Studie „The cognitive benefits of interacting with nature“ heraus.

 

Noch verstehen Wissenschaftler:innen die Effekte nicht vollständig. Aber die bisherige Forschung zeigt, dass nicht die Bewegung alleine verantwortlich ist. Das Zusammenspiel von Bewegung und Natur bringt den größten positiven Effekt für dich.

So schnitten in der zuletzt oben genannten Studie Teilnehmende nach einem 50-minütigen Sparziergang durch die Natur bei anschließenden kreativen Tests zum Beispiel deutlich besser ab, als diejenigen, die 50 Minuten in städtischer Umgebung spazieren waren.

Deswegen lade ich meine Kundinnen und Kunden wann immer es möglich ist ein, mit mir eine Runde durch die Natur spazieren zu gehen. Und wer tiefer in sein Thema einsteigen will, der kann auch einen ganzen Tag mit mir in der Eifel verbringen. Denn auch das zeigen die Studien: je länger du dich in der freien Natur bewegst, desto größer und langanhaltender die Effekte.

 

Welche Nachteile gibt es?

  • Manchmal hilft es sehr, Dinge zu visualisieren. Eine Büroumgebung bietet in der Regel gute Möglichkeiten das spontan zu realisieren, zumindest wenn Flipchart, Metaplanwand oder Whiteboard vorhanden sind. In der Natur sind Visualisierungen auch möglich, aber aufwendiger zu realisieren.
  • Ergebnisse, ein Zwischenfazit etc. lassen sich im Büro sehr schnell verschriftlichen und so für später festhalten. Bei meinen Coachings habe ich daher meist ein Diktiergerät dabei. Wir halten unsere Erkenntnisse in einem Sprachmemo fest, welches ich im Nachgang verschriftliche und dir zur Verfügung stelle. Das hat sich besonders auf Tagestouren bewährt.
  • Wir sind in gewissem Maß vom Wetter abhängig. Bei Eiseskälte oder Regengüssen wie aus Eimern lässt sich draußen nicht optimal arbeiten. Auch große Hitze kann hinderlich sein. Bisher habe ich trotzdem noch nie einen Termin nicht durchführen können.
  • Der gemeinsame Spaziergang in der Natur setzt räumliche Nähe oder zumindest eine Anreise voraus. Daher kommt das leider nicht für alle meine Kund:innen infrage.

 

Mein Fazit

Come and walk with me!

Forschungsergebnisse zeigen, dass Bewegung in der Natur sich positiv auf dein Gehirn, dein Wohlbefinden und deine Problemlösungskompetenz auswirken. Meine eigenen Erfahrungen mit Kundinnen und Kunden bestätigen dies. Immer wieder erlebe ich, dass jemand sagt, auf die Idee wäre ich sonst wohl nie gekommen.

 

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Verfasst / Aktualisiert am:
29.07.2025

Bildnachweis:
Erstellt mit Le Chat von Mistral by Christian Brackelmanns

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