Oder blockiert er deine Karriere?
In einer Studie las ich kürzlich, dass nicht einmal jede Fünfte der 1.011 befragten Personen an eine Führungskraft denkt, wenn die Frage nach beruflichen Förderern gestellt wird. Das hat mich ins Nachdenken gebracht.
In diesem Blogartikel erfährst du,
- wie eine karrierefördernde Führungsperson agiert und wie ein förderliches Umfeld aussieht.
- Darüber hinaus findest du Fragen, die dir helfen, für dich herauszufinden, wie karrierefördernd es um dein Umfeld bestellt ist.
- Und schließlich findest du Hinweise, wie du mit dem Ergebnis deiner Analyse umgehen kannst.
Nach meinem Verständnis ist es eine zentrale Aufgabe von Führung, die Entwicklung und Karriere der eigenen Mitarbeitenden zu fördern.
Konkret ist es Aufgabe von Führung, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen sich Mitarbeitende entwickelt können.
Um es klar zu sagen, ich kann niemanden entwickeln. Entwickeln kannst nur du dich selbst. Aber ich kann als Führungsperson (und auch als Unternehmen) Rahmenbedingungen schaffen, in denen sich Menschen entwickeln können, Chancen erhalten oder eben ein Umfeld schaffen, in dem es nichts zu lernen gibt.
Oder – und das ist noch viel schlimmer – ich kann als Führungsperson ein Umfeld schaffen, in dem Menschen klein gehalten werden, in dem Entwicklung und Lernen nicht möglich sind. Es soll sogar Führungspersonen geben, die die Entwicklung ihrer Mitarbeitenden aktiv blockieren. Laut der Studie haben dies immerhin 33 % der befragten Personen schon erlebt.
Wie erkennst du eine Führungsperson, die ein Umfeld schafft, in dem du dich entwickeln kannst?
Nach meiner Erfahrung entwickeln sich Menschen am besten in einem Umfeld, in dem 5 Punkte erfüllt sind:
- Es wird transparent und wertschätzend kommuniziert.
- Die Zusammenarbeit ist von gegenseitiges Vertrauen geprägt.
- Es gibt regelmäßig offenes, konstruktives Feedback, Leistung wird anerkannt.
- Anspruchsvolle Aufgaben fordern deine Kreativität und bieten dir die Möglichkeit, innovative Lösungen zu finden.
- Es gibt ein klares Commitment, Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten gezielt zu unterstützen – durch Zeit und auch finanziell.
Das sind Faktoren, die deine Führungsperson direkt und unmittelbar durch ihr Handeln beeinflussen kann.
So entsteht in ihrem direkten Einflussbereich ein berufliches Umfeld, das deine und die Weiterentwicklung der anderen Mitarbeitenden fördert und sich durch eine Kombination aus wertschätzender Kommunikation, gezielten Weiterbildungsangeboten und kreativen Herausforderungen auszeichnet.
Führungspersonen nehmen dabei eine zentrale Rolle ein, indem sie Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen, individuelle Stärken fördern und eine offene Feedbackkultur etablieren.
Umso besser, wenn dieses unmittelbare Umfeld von der Organisation mit flexiblen Arbeitsmodellen, einer positiven Unternehmenskultur, ergonomischen Arbeitsbedingungen, Gesundheitsförderung und klaren Karriereperspektiven unterstützt wird.
Wie sieht dein Arbeitsumfeld aus?
Du findest hier eine Reihe von Fragen, die dir helfen, für dich eine Standortbestimmung durchzuführen. Nimm dir ein bisschen Zeit, überlege, wie du die Fragen für dich und deine aktuelle Arbeitssituation beantwortest. Am besten schreibst du dir deine Gedanken dazu auf.
Du kannst die Fragen auch für eine ausführliche Reflexion nutzen. Nimm dir in der kommenden Woche jeden Tag ein bis zwei Fragen vor, blockiere dir jeden Tag eine Stunde Zeit in deinem Kalender und schreibe auf, was dir dazu durch den Kopf geht.
Und hier die Fragen:
- Wird deine Leistung durch deine Führungsperson gesehen und offen anerkannt? Woran machst du das fest?
- Bekommst du regelmäßig Feedback, mit dem du etwas anfangen kannst, das dich weiterbringt? Was hast du zuletzt daraus gelernt?
- Erhältst du die Möglichkeit, dich in neuen, herausfordernden Aufgaben auszuprobieren? Welche 3 Aufgaben haben dich in den letzten 12 Monaten wirklich weiter gebracht?
- Bringt deine Führungsperson dir das Vertrauen entgegen, dass du es richtig und gut machen wirst? Woran merkst du das konkret
- Mit welchen interessanten Menschen, die dich weiterbringen, hat deine Führungsperson dich in den letzten 12 Monaten zusammengebracht?
- Wer präsentiert deine Arbeitsergebnisse in übergeordneten Meetings, du oder deine Führungsperson?
- Welche Impulse deiner Führungsperson der letzten 12 Monate waren für dich am spannendsten?
Was mache ich jetzt damit?
Die Antworten auf die Fragen liefern dir ein ganz gutes Bild, inwieweit dein aktuelles Arbeitsumfeld und insbesondere deine Führungsperson deine individuelle Entwicklung fördert.
Die Entscheidung, wie zufrieden du damit bist, liegt bei dir. Und auch die Entscheidung, wie du damit umgehst.
Nehmen wir an, du bist mit dem aktuellen Umfeld zufrieden. Prima, alles gut. Freu dich, genieß es und arbeite weiter fleißig an deiner Entwicklung. Vielleicht wiederholst du die Analyse anhand der Fragen in 12 Monaten nochmal, um zu schauen, ob weiterhin alles zufriedenstellend ist.
Wenn das Ergebnis dich nicht zufrieden stellt, steht eine sehr klassische Entscheidungsfrage vor dir:
Love it, change it or leave it.
Love it
Du kannst dich dafür entscheiden, zu akzeptieren was ist und das Beste daraus machen. Das wäre im übertragenen Sinne „Love it“.
Viele meiner Kund:innen stutzen zunächst, wenn ich diese mögliche Variante in die Diskussion einbringe. Und ich gebe zu, diese Variante wird sehr selten gewählt. Es braucht ja schon ein gewisses Level an Störgefühl, um einen Berater aufzusuchen.
Trotzdem eröffnet die Diskussion um diese Option den Blick für wichtige Aspekte deines aktuellen Jobs, die du schätzt und die du bei einem Wechsel möglicherweise aufgeben würdest.
Darüber hinaus sind die Dinge, die du an deinem aktuellen Job schätzt, wichtige Hinweise darauf, was du bei einem anderen Job gerne wiederhaben möchtest. Wonach du also gezielt suchen oder fragen kannst, wenn du dich veränderst.
Und schließlich geht es ja darum, eine Gesamtabwägung vorzunehmen. Vielleicht ist dein aktuelles Umfeld nicht besonders karrierefördernd. Und trotzdem überwiegend die Vorteile dieses Arbeitsumfeldes bei Betrachtung des Gesamtpaketes, sodass du bereit bist, dich mit den Rahmenbedingungen zu arrangieren.
Change it
Nur weil das Ergebnis deiner Analyse für dich unzufriedenstellend ist, muss das ja nicht so bleiben. Sehr oft lohnt sich ein Gespräch mit deiner Führungsperson. Feedback geht immer auch in beide Richtungen. Wann hast du das letzte Mal deiner Führungsperson offen und klar gesagt, was dir missfällt, was du gerne anders haben möchtest und um eine Veränderung gebeten?
Tatsächlich ist das der Schritt, der aus meiner Erfahrung am häufigsten zuerst ansteht. Denn wie im vorigen Abschnitt schon erwähnt, gibt es immer auch Dinge an deinem Job, die dir Freude bereiten, die du gut findest und die du bei einem Wechsel zumindest riskieren würdest.
Klar ist auch, dieser Schritt erfordert Aufwand und oft auch etwas Mut. Nur ist es auch aufwändig seinen Job zu wechseln und auch dafür braucht es Mut.
In einem anderen Blogbeitrag habe ich darüber geschrieben, warum so viele Unzufriedene trotzdem nicht den Job wechseln. Schau da ruhig mal rein, vielleicht erkennst du dich an einigen Punkten wieder.
Wenn es dir nicht leicht fällt, ein Gespräch mit deiner Führungsperson zu führen, hol dir Unterstützung. Die kann aus deinem privaten Umfeld kommen oder aber durch einen externen Coach und Berater wie mich.
Leave it
Manchmal ist die Situation so unzufriedenstellend, dass ein Job- und meist dann auch ein Unternehmenswechsel die einzige wirklich wirksame Lösung ist.
Und auch wenn du es zunächst mit „Change it“ probiert hast, kann es passieren, dass sich nichts bewegt und du die Konsequenzen ziehen willst. Dann los, fokussiere deine Energie auf die Suche nach einer neuen Herausforderung.
Wenn es keinen Grund mehr gibt zu bleiben, dann ist es Zeit zu gehen.
Fazit
Wenn du in deinem aktuellen Arbeitsumfeld unzufrieden bist und nicht weiterkommst, liegt es vielleicht nicht an dir, sondern an deiner Führungsperson.
Du kannst versuchen, die Situation durch konstruktive Gespräche zu deinen Gunsten zu verändern. Du kannst auch aus wichtigeren Gründen akzeptieren, dass es ist wie es ist und so deine Zufriedenheit zurückgewinnen. Und wenn beides nicht geht, dann geh und wechsele den Job.
Deine Analyse lässt dich ins Wanken kommen und du möchtest deine Situation mit mir teilen?
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Gemeinsam finden wir heraus, wie du deine Ziele erreichen kannst.
Verfasst / Aktualisiert am:
20.05.2025
Bildnachweis:
Erstellt mit ChatGPT by Christian Brackelmanns